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Hinaus aus der Enge

Sie haben sich zurückgezogen, die Türen verschlossen, drinnen im Haus gesessen. Haben sich nicht mehr raus gewagt. Und Angst hat sich ausgebreitet in ihnen.… so erzählt es die Bibel von den Freunden Jesu. Sie hatten miterleben müssen, wie Jesus gestorben ist. Ihre Welt, ihre Hoffnung ist zusammengebrochen. Und das hat ihnen Angst gemacht.

Zu Hause bleiben, die Türen zu machen, Kontakte reduzieren, ängstlich abwarten. Seit mehr als einem Jahr gehört das zu unserem Alltag. Die Pandemie bringt immer wieder neue Regelungen, sogar Ausgangsbeschränkungen. Die Virus-Mutanten sind besonders ansteckend und haben die Inzidenzzahlen in die Höhe getrieben. Fachleute befürchten erneut eine Überlastung auf den Intensivstationen. Die Hoffnung auf ein schnelles Ende der Pandemie ist immer wieder enttäuscht worden. Noch müssen wir wohl einige Wochen oder Monate durchhalten. Die Welt hat sich verändert. Das kann Angst einjagen.

„Angst“ hat was mit „Enge“ zu tun. Deshalb kann man Angst auch körperlich spüren. Da zieht sich was zusammen in der Brust. Und dann kostet es viel Kraft, rechts und links zu schauen und anderes wahrzunehmen. So bestimmend wird diese eine Sache.

In der Geschichte aus der Bibel wird erzählt: Als die Freunde Jesu ängstlich zusammenhocken, steht mit einem Mal Jesus bei ihnen. Die verschlossenen Türen haben ihn nicht aufgehalten. „Friede sei mit euch!“, sagt er in die Runde.

Jesu Zuspruch und Dasein – das sind Kräfte gegen die Angst und gegen die Enge. Und auch davon erzählt die Geschichte aus der Bibel. Die Freunde Jesu spüren plötzlich wieder Freude. Und sie begreifen: Das Leben geht weiter! Jesus ist auferstanden. Wir sind nicht verlassen. Und das tragen sie dann in die Welt.

… so hat Ostern angefangen. Auch in diesem Jahr feiern wir das. Zum zweiten Mal unter erschwerten Bedingungen. Wir können nicht so zusammenkommen, wie wir es uns wünschen. Und doch – nicht alles ist abgesagt: Gottesdienste werden online gefeiert, Podcasts gesendet, die Ostergeschichte wird gelesen, Posaunen blasen „Christ ist erstanden“. Und Menschen denken aneinander, rufen sich an, schicken Video-Clips, bleiben verbunden. Auch die TelefonSeelsorge ist an den Feiertagen besetzt.

Die Oster-Hoffnung bahnt sich ihren Weg. Angst und Enge können überwunden werden.

Frohe Ostern!

TelefonSeelsorge Ostwestfalen